Wohnungskosten in Europa: Zeit für eine Trendwende
Am 1. Oktober veröffentlichte die europäische Beobachtungsstelle Housing Europe ihren jüngsten Bericht „The State of Housing in the EU“.
Wohnungskosten in Europa: Zeit für eine Trendwende
Am 1. Oktober veröffentlichte die europäische Beobachtungsstelle Housing Europe ihren jüngsten Bericht „The State of Housing in the EU“.
Am 1. Oktober veröffentlichte die europäische Beobachtungsstelle Housing Europe ihren jüngsten Bericht „The State of Housing in the EU“ . Obwohl noch immer viele Menschen in ganz Europa unter der Wohnungskrise leiden, sind die konkreten Maßnahmen der nationalen und europäischen Behörden nach wie vor unzureichend.
Berücksichtigt man die Wohnkosten, um den Anteil der von Armut bedrohten Menschen in ganz Europa zu schätzen, so würde diese Zahl auf 156 Millionen Menschen ansteigen. Und das ist nur eine der unerlässlichen Statistiken, die den Wohn-Zustand auf dem alten Kontinent beschreiben.
Inzwischen sind es vor allem Mieter, die zum Marktpreis mieten, die am meisten unter den Wohnungskosten leiden. Aber auch aus sozialer Sicht müssen die Auswirkungen der Wohnkosten analysiert werden: Im Jahr 2017 gaben 37,8 Prozent der einkommensschwachen und gefährdeten Haushalte mehr als 40 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Unterkunft aus.
Außerdem sind es vor allem Städte, die hinter dem Sozialwohnungs-Wohlstand zurückbleiben: Den meisten Menschen nach ist es nur in zwei von 28 EU-Hauptstädten einfach, gute Wohnungen zu einem angemessenen Preis zu finden. Die folgende Karte zeigt unterdessen die Anteile des sozialen Wohnungsbaus für eine Auswahl von 18 EU-Länder .
Was kann getan werden, um den negativen Trend aufzuhalten? Die Grundsätze des „verantwortungsbewussten Wohnens“ sollten einen Innovationsprozess in Bezug auf „die Dienstleistungen für Einwohner und lokale Gemeinschaften, gemeinschaftliche Praktiken, die Art der auf dem Markt verwendeten Besitzverhältnisse und Verträge sowie die Bau- und Renovierungstechniken“ leiten”, meint Housing Europe.
Im Mai 2019 forderten die Staats- und Regierungschefs der EU Brüssel auf, „die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, funktionierende Wohnungsmärkte und eine angemessene Bereitstellung von Sozialwohnungen zu gewährleisten“. Laut Cédric Van Styvendael, Präsident von Housing Europe, sollte die Wohnungspolitik „das Instrument für die Umsetzung der Europäischen Säule für soziale Rechte“ werden.
Ein spezielles Briefing von Housing Europe zum Thema „Wohnen in der EU nach 2020“ beleuchtet die Probleme der jungen Generationen. Daten von Eurostat zeigen, dass seit Beginn der Krise durchschnittlich mehr als 47 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren bei ihren Eltern zu Hause leben.
Die Europaabgeordnete Elisabetta Gualmini erklärte anlässlich einer Housing Europe Veranstaltung: „Wohnen und soziale Eingliederung sind eng mit dem Wohlergehen aller Bürger verbunden, insbesondere der jungen Generation.“
Während das Wohneigentum bei den über 65-Jährigen in den letzten Jahren zugenommen hat, blieb die Quote für die anderen Altersgruppen konstant oder ging sogar zurück.
Darüber hinaus sind zwei von fünf von Armut bedrohten Jugendlichen durch Wohnkosten überlastet, und vier von zehn Jugendlichen mit niedrigem Einkommen leben in überbelegten Unterkünften. In Rumänien, der Slowakei und Bulgarien beträgt dieser Anteil über sieben von zehn.
https://voxeurop.eu/en/2019/housing-5123849