Europäer befürworten europaweite Mobilität
Die Begeisterung der Europäer für die innereuropäische Einwanderung wächst. Allerdings sind sie der außereuropäischen Einwanderung gegenüber nach wie vor generell feindselig gesinnt.
Laut der Eurobarometer-Umfrage , die im Dezember 2017 veröffentlicht wurde, sieht die Mehrheit der Europäer (64 Prozent) die Zuwanderung aus anderen EU-Ländern eher positiv. Im Mai 2015 „äußerten sich 51 Prozent der Befragten zur Zuwanderung aus anderen EU-Ländern sehr oder ziemlich positiv“, meldete das europäische Think Tank Bruegel kürzlich . „40 Prozent waren sehr oder eher negativ eingestellt, und 9 Prozent wollten keine Auskunft geben. Seither hat die Unterstützung für die innereuropäische Einwanderung stetig zugenommen.“
Bruegel zufolge bedeutet dies, dass „mehr als zwei Drittel der europäischen Bürger eine positive Meinung über die Freizügigkeit von Personen innerhalb der EU haben“. Dieses Gefühl wird in fast allen europäischen Ländern geteilt – einschließlich des Vereinigten Königreichs, das nun aus der EU austritt. Die einzige Ausnahme bildet Zypern, wo 50 Prozent der Einwohner das Gegenteil vertreten.
Gleichwohl diese Daten positiv erscheinen, sollten sie mit denen verglichen werden, die sich auf die Wahrnehmung der Zuwanderung aus Gebieten außerhalb der EU beziehen (siehe zweite Abbildung). Hier zeigt sich, dass die überwiegende Mehrheit der Europäer eine eher negative Einstellung gegenüber Nicht-EU-Ausländern hat. Bei Einwanderern aus der EU ist dies nicht der Fall. Allerdings ist ein generell negatives Gefühl gegenüber Ausländern – egal ob sie aus der EU oder von anderswo stammen – nur in drei Ländern nachzuweisen: Slowakei, Zypern und Italien.
„Luxemburger, Iren und Schweden sind der Migration innerhalb der EU am wohlgesinntesten, weisen gleichzeitig aber ein relativ hohes Maß an Unterstützung für die Einwanderung aus Ländern außerhalb der EU auf. Mehr als die Hälfte der spanischen, portugiesischen und britischen Staatsbürger befürworten die Einwanderung aus Ländern außerhalb der EU. […] Umgekehrt ist die Unterstützung in einigen mittel- und osteuropäischen Ländern (Tschechische Republik, Slowakei, Lettland, Ungarn und Estland) sehr gering“, so das Brüsseler Think Tank. Dennoch sei darauf hinzuweisen, dass sich diese Wahrnehmung der Einwanderung aus Ländern außerhalb der EU während der Flüchtlingskrise nicht verschlechtert hat, bzw. mehr oder weniger stabil geblieben ist.